geschrieben von Julian Hofmann am 3. Februar 2004 - zuletzt aktualisiert am 18. Oktober 2013
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Das verwendete System ist ein Laptop mit dem Kernel 2.4.20-wolk.4.10s-pre7. In diesem Kernel sind standardmäßig keine Treiber für einen Fritz!xUSB ISDN-Adapter integriert, also muss man die Module selbst kompilieren. |
Als erstes müssen wir sicher gehen, dass alle benötigten Module im Kernel aktiviert sind.
Insgesamt werden wir folgende Module brauchen:
usbcore, usb-uhci, (ehci-hcd,) slhc, fxusb, kernelcapi, capiutil, capidrv, capi, capifs, isdn
Dies prüfen wir, indem wir die Kernelconfig betrachten:
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cd /usr/src/linux && make menuconfig |
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Code maturity level options — Prompt for development and/or incomplete code/drivers |
<M> |
USB Support — Support for USB |
[*] |
USB Support — Preliminary USB device filesystem |
<M> |
USB Support — UHCI (Intel PIIX4, VIA, …) support |
<M> |
USB Support — EHCI HCD (USB 2.0) support (EXPERIMENTAL) |
[*] |
Plug and Play configuration — Plug and Play support |
<M> |
ISDN subsystem — ISDN support |
[*] |
ISDN subsystem — Support synchronous PPP |
<M> |
ISDN subsystem — Active ISDN cards — CAPI2.0 support |
<M> |
ISDN subsystem — Active ISDN cards — CAPI2.0 /dev/capi support |
[*] |
ISDN subsystem — Active ISDN cards — CAPI2.0 filesystem support |
<M> |
ISDN subsystem — Active ISDN cards — CAPI2.0 capidrv interface support |
Kompiliert nun Euren Kernel neu (wenn nötig):
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make dep && make clean bzImage modules modules_install |
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mount /boot |
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mv /boot/bzImage /boot/bzImage.alter_kernel |
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cp arch/i386/boot/bzImage /boot/bzImage |
Bootet neu, falls Ihr einen neuen Kernel habt machen müssen.
Jetzt brauchen wir noch einige Programme:
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emerge coldplug capi4k-utils isdn4k-utils |
Danach tauchen drei neue rc-Scripte in /etc/init.d/ auf. Wenn gewünscht, könnt Ihr diese beim Booten starten lassen:
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rc-update add coldplug default |
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rc-update add capi default |
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rc-update add isdn default |
coldplug aktiviert den Namen betreffend, capi aktiviert die Treiber, isdn startet das Interface ippp0.
Brauchbar fuer die Benutzung von USB-Geraeten sind die usbutils:
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emerge usbutils |
Mit dem Befehl lsusb können nun die angeschlossenen Geräte in der Konsole betrachten werden.
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lsusb -v |
Wer es graphisch mag, kann noch usbview installieren.
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emerge usbview && usbview |
Entpackt nach dem Downloaden das TarArchiv, wechselt in das neu entstandene Verzeichnis und übersetzt das Programm. Achtet vorher darauf, dass das Teledat X120 angeschlossen ist und mit lsusb aufgelistet wird!
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tar -xvf teledat-1.4.tar && cd teledat-1.4 |
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./configure && make && make install |
Ermittelt die Abhängigkeiten zwischen den Kernel-Modulen neu und ermöglicht das automatische Erkennen der Telefonanlage.
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depmod -a |
Wichtig ist nun noch ueber isdnctrl das ippp0-Interface zu konfigurieren:
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isdnctrl addif ippp0 |
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isdnctrl eaz ippp0 <msn> (? msn fuer die Einwahl (eine Euerer Telefonnummern)) |
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isdnctrl addphone ippp0 out <nummer> (? Nummer des Providers) |
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isdnctrl l2_prot ippp0 hdlc |
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isdnctrl l3_prot ippp0 trans |
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isdnctrl encap ippp0 syncppp |
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isdnctrl secure ippp0 on (? keine Einwahl von ausserhalb erlauben) |
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isdnctrl dialmode ippp0 manual (? Einwahl nur per Hand, also nicht automatisch bei Anfrage) |
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isdnctrl huptimeout ippp0 180 (? Auflegen nach 180 Sek ohne Traffic) |
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isdnctrl writeconf (? Einstellungen abspeichern) |
Falls ihr einen Provider gewählt habt, bei dem ihr Euch anmelden müsst (kein Call-by-Call, bei dem die Abrechnung über die Telekom läuft), tragt Euere Daten in die Datei /etc/ppp/pap-secrets ein:
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vim /etc/ppp/pap-secrets |
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# /etc/ppp/pap-secrets
‚provider‘ * ‚internet‘
# was so viel bedeutet wie:
# ‚Anmeldename@provider.de‘ * ‚Kennwort‘ |
Tragt zur Sicherheit in die Datei /etc/modules.autoload die Namen der Module ein, die automatisch beim
Booten geladen werden sollen:
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vim /etc/modules.autoload |
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# /etc/modules.autoload
usbcore
fxusb
isdn
slhc
capidrv |
Tragt in die Datei /etc/capi.conf folgende Zeile ein, damit der Capi-Treiber auch weiß, mit welchem Gerät er es zu tun hat. Die anderen Einträge können auskommentiert werden (bzw. sollten), es sei denn, Du hast eine zweite ISDN-Karte, die auf einen Eintrag passt.
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vim /etc/capi.conf |
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# /etc/capi.conf
fxusb b1.t4 DSS1 – – – – |
Jetzt kann neu gebootet werden.
Oder Du lädst die Module per insmod und startest die rc-Scripte manuell.
‚lsmod‘ muss nun mindestens dieses hier ausgeben (an Modulen):
capi, capifs, usb-uhci, ehci-hcd, capidrv, isdn, slhc, fxusb, kernelcapi, capiutil, usbcore
Wenn ihr nun ‚usbview‘ startet, muss der ISDN-Connector in schwarzer Schrift angezeigt werden; wird er in roter Schrift angezeigt, funktionieren zwar Eure USB-Treiber, aber nicht die Capi- oder Fritz!xUSB-Treiber.
Jetzt kommt der Moment, sich einzuwählen:
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/sbin/isdnctrl dial ippp0 && sleep 3s |
Es sollte nun kein Fehler zurückgegeben werden. Probiert mit einem Ping auf z.B. www.gentoo.de aus, ob alles
funktioniert. Danach könnt ihr hiermit wieder auflegen:
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/sbin/isdnctrl hangup ippp0 |
Wenn das gelingt, könnt Ihr ab sofort über Euer Teledat X120 ins Internet! Beachtet, dass die Datei /etc/resolv.conf einen Nameserver enthalten muss, sonst funktioniert die IP-Adressauflösung nicht. Wenn ihr Euch eingewählt habt, gebt ‚route‘ in die Konsole ein. Unter default muss als Gateway die IP-Adresse Eures Providers sein.